Mitten über der Kuppel der St. Hedwigs-Kathedrale in Berlin befindet sich ein Kreuz. Jede Stunde zum Glockenschlag wurde eine Aufnahme der Innenkuppel mit ihrer sechs Meter weiten, kreisrunden, verglasten Öffnung gemacht. Die Sonne schreibt die Bewegung des Kreuzes in das Glas hinein.
Die erste Belichtung erfolgte um 13 Uhr mittags, so dass die Sequenz um 12 Uhr mittags des darauf folgenden Tages endet. Nur ein einziges Mal war das Kreuz als Kreuz zu erkennen und zwar während der letzten Belichtung, um 12 Uhr mittags.
Die Fotosequenz ist Ostern 2003 entstanden. Die Belichtungszeiten waren am Tage kurz und in der Nacht bis zu einer Stunde lang. Die Faszination, den Zeitablauf sichtbar zu machen in einer Art systematischer Katalogisierung der Stunden war die treibende Kraft dieses Projekts. Im Tag- und Nachtrhythmus des Lichteinfalls, für 24 Stunden, in 24 Momentaufnahmen jeweils zum Glockenschlag der vollen Stunde, schließt sich der Kreislauf einer perspektivischen Verschiebung der Metallstreben und dem vage durchscheinenden Dachkreuz außen auf der Kuppel.
Die 24 Bilder sind präsentiert als Photodrucke in DIN-A4 Format.
Das 12-Uhr-Bild ist zu sehen als Ultrachrome Digitaldruck auf Plexiglas, Format 170,0 x 155,0 cm
Diese Werke befinden sich in der Sammlung der Hedwigs-Kathedrale.
Das Projekt wurde im Rahmen des Artheon-Kunstpreises 2008 von der Gesellschaft für Gegenwartskunst und Kirche – Artheon e.V. mit einer Anerkennung ausgezeichnet.
Veröffentlichungen dieses Projektes in: